Im Auftrag der Deutschen Bahn wird die bestehende Eisenbahnüberführung über dem Rothgraben bzw. der Staatsstraße 2096 südwestlich von Grabenstätt im Landkreis Traunstein erneuert. Die neu geplante Eisenbahnüberführung ist zweigleisig, tiefgegründet als einfeldriges Fachwerk auszubilden (Stützweite 52,18 m, lichte Weite 49,50 m, lichte Höhe >4,50 m). Das Brückenobjekt wird unter Aufrechterhaltung des Bahnbetriebes in mehreren Bauphasen errichtet:
Bauphase 0 (vorbereitende Maßnahmen)
Bauphase 1 (Sperrpause)
› Abtrag Gleisanlage, Herstellung Tiefgründungen für das Widerlager und der Hilfsbrückenauflager (Einbau Hilfsbrückenauflager & Hilfsbrücke, Wiedereinbau Gleisanlage)
Bauphase 2 (Herstellung Widerlager & Überbau)
› Baugrubenaushub
› Herstellung Pfahlkopfplatte und Kammermauer je Widerlager (temporäre Auflagerpunkte für die Montage des Stahlüberbaus in seitlichen Lagern)
Bauphase 3 (Sperrpause)
› Abtrag Gleisanlage, Ausbau Hilfsbrücken
› Abtrag Bestandsbrücke
› Einbau Querverschubbahn inkl. Querverschub und Verbindung mit Unterbau (Hinterfüllungsarbeiten, Wiedereinbau Gleisanlage)
Bauphase 4 (Restarbeiten)
Bauphase 5 (Belastungsstopfgänge)
Stand der Arbeiten:
Nach dem erfolgreichen Abschluss der Bauphase 1 – Sperre im August – erfolgte im Anschluss die Bauphase 2 mit der Herstellung der Widerlager unter laufendem Betrieb und der Vormontage
(Montage-, Schweiß- und Korrosionsschutzarbeiten) des Stahlbrückentragwerks in seitlicher Lage. Parallel hierzu steht die Arbeitsvorbereitung der Bauphase 3 auf dem Programm. In der Sperrpause im Zeitraum von 14.11. bis 19.11.2025 wurden folgende Arbeitsschritte absolviert:
› Rückbau Fahrleitung und Gleisanlage
› Aushub von 2 Bestandsbrücken und 4 Behelfsbrücken
› Abtrag Bestandswiderlager
› Querschub des Stahltragwerkes um 24 m inkl. Absenken in Endlage
› Lagerverguss
› Hinterfüllung Widerlager samt Herstellung Fahrbahnaufbau Frostschutz- und Planumsschutzschicht
› Einbau Fahrbahnübergangskonstruktion inkl. Herstellung Abdichtungsanschlüsse
› Aufbringung Grundschotter
› Herstellung Oberbau (Schwellen, Schienen, Verfüllschotter, Schweiß- und Stopfarbeiten) sowie Fahrdraht
Unser Tochterunternehmen RAFFL Stahlbau wurde mit den Stahlarbeiten für dieses Bauvorhaben beauftragt:
Der Neubau der Eisenbahnüberführung über den Rothgraben und die Staatsstraße 2096 in Grabenstätt war ursprünglich als Bogenbrücke mit einer Spannweite von 51,1 m projektiert
und beauftragt. Im Zuge der Detailausarbeitungen wurde bauherrnseitig die Änderung in eine Fachwerkbrücke als zwingend notwendig vorgegeben, was schlussendlich zu einem herausfordernden Bauzeitplan ab Beginn der Werkstattplanung führte.
Das gesamte Brückentragwerk mit ca. 770 t wird in seitlicher Lage (24 m Abstand parallel zur Endlage) auf einem Traggerüst in ca. 5 m Höhe vormontiert und verschweißt. Nach Komplettierung und Fertigstellung des Korrosionsschutzes wird die Brücke während einer Gleissperre (Totalsperre) im November 2025 über Verschubbahnen in die endgültige Lage verschoben und auf die Endhöhe abgesenkt.
