Mit Jahresanfang 2023 fiel im Hauptbaubereich Kühtai, zusätzlich zum laufenden Ausbau der Stollenbauwerke und der Tübbingproduktion, der Startschuss für die Errichtung der großen Stahlbetonbauwerke.
Anfang Mai wurde ebenfalls die Baustelleneinrichtungs- und Erdbauphase im Baubereich der Wasserfassungen des Stubaitales eingeleitet. Das aufgestockte Team der Bauleitung Betonbau umfasst aktuell ca. 130 Personen.
Kavernenzufahrt
Der Ausbau der großen Zufahrtsstollen zur Kraftwerkskaverne wurde mit Ende April abgeschlossen. Dabei wurden in 107 Arbeitstagen im Schichtbetrieb 750 Tunnelmeter Innenschale in Ortbetonbauweise hergestellt.
Kontrollstollen Dammbauwerk
Zeitgleich wurden die Kontrollstollen unterhalb des neuen Dammbauwerkes ebenfalls mit einer Betoninnenschale versehen. Zudem wurde zu Ostern mit dem Ausbau der Verzweigungsbauwerke begonnen. Die teils sehr komplizierten Geometrien dieser Abzweigbauwerke werden mit klassischen Romenadenschalungen umgesetzt. Die Herstellung der Innenschalen für die bis zu 55° steilen Schrägschächte wurde bis auf den aktuell noch nicht zugänglichen K4W–Schacht abgeschlossen. Um diesen erreichen zu können, muss das Hochwasserentlastungsbauwerk errichtet werden. Dieses ist auf einer Höhe von 2.140 müA situiert und befindet sich seit dem 16. Jänner 2023 im Bau. Die der Jahreszeit und Höhenlage geschuldeten extremen äußeren Bedingungen, aber auch die technisch sehr anspruchsvolle Schalarbeit verlangen den Mitarbeitern höchsten Einsatz ab.
Schieberkammer Kraftabstieg Speicher Finstertal
Am Beginn des Triebwasserweges vom Finstertalspeicher zum neuen Kraftwerk Kühtai II wurde von Jahresanfang bis Ostern die Schieberkammer ausgebaut. Derzeit wird dort der Gegenvortrieb Richtung Speicher Finstertal ausgeführt. Aufgrund des anstehenden Wasserdruckes – ausgehend vom gefüllten Speicher Finstertal – ist ein dem Sprengvortrieb vorauseilender Dichtschirm herzustellen. Die Schieberkammer wird plangemäß im Herbst 2023 mit einem Kalottengewölbe aus Ortbeton finalisiert und dem Stahlwasserbau übergeben.
Kraftwerkskavernen
Ebenso wird seit Ostern am Ausbau der Maschinenkaverne gearbeitet. Das tiefste Untergeschoß (UG4) und die Umrichterkavernen werden aktuell errichtet. Ab August werden die Saug-rohre der Francisturbinen geliefert und montiert.
Baubereich Kühtai – bergmännischer Vortrieb
Der zyklische Tunnelvortrieb im Baubereich Kühtai wird bis zum Sommer 2023 erfolgreich abgeschlossen werden. In 2 Jahren Bauzeit wurden rund 9 km Stollenbauwerke und sämtliche Kavernen aufgefahren.
Beileitungsstollen
Die zur Herstellung der Beileitung eingesetzte Tunnelbohrmaschine befindet sich mit Anfang Mai 2023 bei Tunnelmeter 5.800. Die derzeit schwierigen Gebirgsverhältnisse in Kombination mit etlichen Wasserzutritten erfordern zusätzliche Sicherungsmaßnahmen und beeinträchtigen die Vortriebsleistung.
Dammbauwerk
Im Erdbaubereich wird seit Anfang Mai die Errichtung des Damms mit Hochdruck fortgesetzt. Steinbruch und Materialaufbereitung laufen zur Bereitstellung der benötigten Schüttmaterialien im
20-Stunden-Betrieb. Die Errichtung der Energievernichteranlage im Anschluss an den Grundablassstollen wurde im Mai wieder gestartet und soll in diesem Jahr abgeschlossen werden.
Aktuelle Informationen zum Projekt und Einblicke in das Baugeschehen gibt es auch unter www.erneuerbareplus.at
Projekt | Speicherkraftwerk Kühtai |
Auftraggeber | TIWAG Tiroler Wasserkraft AG |
ARGE | Swietelsky-Jäger-Bodner |
Auftragsvolumen Gesamt | € 425.000.000,- |
Auftragsvolumen Bodner | € 80.000.000,- |
Ausführungszeitraum | 2021 - 2026 |
Bauleiter | Martin Neumayer, Markus Geisler, Samuel Hirzinger und Florian Unterberger |
Bauführer | Carl Hecher und Peter Lukasser |
Produktionsleiter Tübbinge | Günther Auer |
Poliere | Kemal Elmas, Günther Gamper, Alfons Kirchebner, Patrick Feller und Patrick Haus |