Trotz der schwierigen Baugrundverhältnisse und den enormen Aufwendungen für die Wasserhaltung konnte Anfang Oktober 2023 termingerecht mit den Betonarbeiten für Krafthaus und Wehranlage begonnen werden.
Die Errichtung von Krafthaus und Wehranlage erfolgt seitdem in einer gemeinsamen Baugrube und verläuft für beide Bauteile parallel. Im ursprünglichen Terminplan teilte sich der Betonbau für das Krafthaus in drei Abschnitte: Im ersten Abschnitt wurde das Krafthaus bis zur Oberkante der Bodenplatte der Maschinenhalle errichtet, welches als Auflager für den Einbau der Saugschlauchschalung diente. Im zweiten Bauabschnitt wurden die Bereiche der Maschinenhalle samt Einlaufdecke und Saugschlauch bis hin zu den Klappenlagern hochgezogen.
Mit Fertigstellung des zweiten Bauabschnittes sollte nun eigentlich die Vormontage der Turbinen durch den Anlagenbau erfolgen. Ein geändertes Montagekonzept des Anlagenbaues machte es jedoch erforderlich, die Pfeiler der Wehr und Krafthausanlage samt der Wehrbrücke gleich fertigzustellen, um die Montage der Turbinen von der bzw. über die Wehrbrücke zu bewerkstelligen. Die (ursprünglich im Terminplan) viel spätere Herstellung der Baubrücke stellte uns wiederum vor neue terminliche Herausforderungen, welche wir durch den Einsatz von Halbfertigteilen der Firma Kurz lösen konnten. Der neue Termin für den Beginn der Turbinenmontage konnte dadurch eingehalten werden.
Am 2. September 2024, mit Ende der ersten Montagephase des Anlagenbaus, konnte plangemäß mit dem Einbau der Spiralschalung begonnen werden. Diese wurde in einzelnen Segmenten vorgefertigt und wird in vier Abschnitten bewehrt und betoniert. Mit Fertigstellung des zweiten Abschnittes startet die zweite Montagephase für den Anlagenbau, welcher kurz vor Weihnachten 2024 abgeschlossen sein wird.
Parallel zu den Arbeiten an der Spiralschalung begannen auch die Arbeiten für die elektromechanischen und elektrotechnischen Ausrüstungen sowie die Arbeiten sämtlicher Ausbaugewerke.
Mit Beginn der zweiten Niederwasserphase wird die geplante Sohlrampe am Beginn der Verlegung der Salzach zum Kraftwerk und die Sohlanhebung in diesem Bereich hergestellt sowie die Ufersicherungen bis zur Sohlrampe errichtet.
Nach Inbetriebnahme der Wehrverschlüsse und dem Setzen der Dammbalken bei den beiden Triebwasserwegen erfolgt anschließend die Umlegung der Salzach über die neue Kraftwerksanlage. Zeitgleich wird auch das Dammbauwerk zwischen zukünftigem Altarm und neuem Flussschlauch errichtet, über das auch die zukünftige Zufahrt zur Kraftwerksanlage erfolgt. Der Rückbau der Baubrücke kann somit auch erfolgen.
Im Frühjahr 2025, nach erfolgter Umlegung der Salzach auf die neue Kraftwerksanlage, wird das Verbindungsgewässer hergestellt. Das Verbindungsgewässer wird vom Anschluss an die Salzach mit einem Rampenbauwerk (Riegelstrukturen) angebunden.
Es ist bemerkenswert, was unsere Mannschaft in einem Jahr Betonbau geschafft hat. Dennoch haben wir noch einige sehr anspruchsvolle Monate vor uns, um mit Ende März 2025 den Termin für den Probebetrieb einzuhalten, um das Bauwerk im Sommer 2025 termingereicht an unseren Bauherrn übergeben zu können.
Technische Daten:
- Krafthaus: Zwei horizontal liegenden Kaplan-Turbinen
- Wehrverschlüsse: 2 Drucksegmente mit aufgesetzter Klappe je 10 m
- Wehrverschlüsse über den Turbinen: 2 Stauklappen je 11 m Breite
- Ausbauwassermenge Turbinenbetrieb: 203 m³/s
- Fallhöhe bei Ausbauwassermenge: 8,09 m
- Engpassleistung: 14,3 MW
- Regelarbeitsvermögen: 72,8 GWh
- Länge Rückstaubereich: rd. 3,3 km
- Länge Unterwasserbereich: rd. 2,4 km