Seit dem Baustart vor einem Jahr hat sich die Loferer Straße im Bereich Scheffau bereits ziemlich verändert. Die größten sichtbaren Eingriffe in den Verkehr und in die Natur waren aber nur ein Vorspiel zu der nun anstehenden Hauptbauphase. Im Zuge der Umlegung der Weißache wurden bereits die Gas-Haupttrasse, der Verbandssammelkanal, diverse Wasserleitungen, die LWL-Trasse und Stromleitungen umgelegt. Den Vorarbeiten nachlaufend wurden alle südlichen Großbohrpfähle und die DSV-Ausfachung dazwischen hergestellt, um nun auch das restliche Stück der Landesstraße auf die Baustraße umlegen zu können. Mit diesem Lückenschluss ist es jetzt möglich, imgesamten Baulosbereich von 2 km anzugreifen: Im Osten mit dem Abbruch und der Neuerrichtung der Oberauer Brücke sowie mit dem Voraushub der Wannenbauwerke. In der Mitte mit dem Abbruch und der provisorischen
Trattenbachbrücke und im Westen zusätzlich mit den Wannen, Stützmauern im Vorportalbereich. In der Baugrube selbst sind die ersten zwei Abschnitte bereits großteils fertiggestellt und im dritten Abschnitt werden bis
Weihnachten noch Bodenplatten betoniert. Die sieben Baugruben der Einzelabschnitte können nun stets dem Baufortschritt der Unterflurtrasse vorauseilend unterbrechungsfrei vorbereitet werden. Die Kombination Bohrpfahl, DSV-Ausfachung ohne Dichtsohle funktioniert wider Erwarten bis dato perfekt. Das entwickelte Aussteifungskonzept lässt sich einwandfrei umsetzen und garantiert auch für die restlichen Abschnitte ein schnelles und vor allem sicheres Arbeiten.
Die größte Herausforderung nach den Baugruben und der Wasserhaltung ist die Anforderung an die Betonqualität. Der Tunnelquerschnitt steht am Ende bis über die Decke unter Wasser und ist nur durch den „Weiße Wannen-Beton" dicht. Dies ist bei so hoch beanspruchten Bauteilen wie den einseitig betonierten Tunnelwänden und der Decke, die zudem mit Schubknaggen gegen Auftrieb verankert ist, eine große Herausforderung. Die gesamte Verarbeitungskette von der Rezeptoptimierung, Prüfung, Betonproduktion im Mischwerk über den Transport, Verarbeitung auf der Baustelle bis hin zur Nachbehandlung funktioniert sehr gut. Zusammen mit unserem
Labor wurde ein Betontemperaturmesssystem installiert, um die Frühfestigkeitsentwicklung und somit den Schaltakt am Schalwagen auch im Winter optimieren zu können.
Tolle Leistung aller Zweige der BODNER Gruppe!
Fotos: Regina Steiner, Land Tirol/Martin Moser
Projektname | Unterflurtrasse Scheffau am Wilden Kaiser |
Sparte | Tiefbau |
Auftraggeber | Land Tirol |
Zeitraum Leistungserbringung | Oktober 2021 - Oktober 2024 |